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Wie seltsam es doch ist

Freitagmorgen, drei Uhr. Die kurze Fahrt nach Legau durch die Nacht. Wie unmittelbar die Dinge ihre Gestalt annehmen im kurzen Licht der Scheinwerfer. Langsam fahren, mit Vorsicht. Vielleicht löst sich der Baum dort und bewegt sich als Reh über die Straße.Wie seltsam es doch ist, in der Bewegung zu sein. Während alles um dich ruht. Etwas vorzuhaben, während alles doch nur ist. Und derart verwirrt über die Vielzahl der Dinge, die nach einer Erklärung verlangen und uns ihre Botschaft aufprägen, ohne einen Hinweis auf ihren Sinn zu hinterlassen, einbiegen in die Rapunzel-Straße und das Auto abstellen im Parkhaus. (Etwas frei nach Virginia Woolf formuliert.) Der Vorteig 50g50g0,5g60gca 30g DinkelvollkornmehlWeizenmehl 550Bio-HefeNaturjoghurtWasser, kühl Für den Vorteig das Mehl mit der Hefe und dem Joghurt zu einem eher mittelweichen Teig kneten. Dabei solange kneten, bis sich alle Zutaten gut miteinander zu einem glatten Teig verbunden haben. Ist der Teig zu fest, noch etwas Wasser zugeben. Abgedeckt über Nacht acht bis zwölf Stunden in der Küche stehen und reifen lassen. Der Hauptteig der200g10g7g1gca 120g VorteigWeizenmehl 550OlivenölSalzHefeWasser, 20°C Alle Zutaten …

Genueser Fladenbrot

Samstagmorgen, zwei Uhr in der Früh. Die letzten Brote sind ausgebacken. Die großen Teigmaschinen ausgewaschen, die Backstube ausgekehrt. Draußen im Versand laden die Fahrer die Ware ein. Man hört alle Sprachen des Balkans. Ohne unsere fleißigen Kollegen aus Albanien, Kroatien, Bosnien würde kein Brot den Weg in die Läden finden. Cosimo aus Neapel schreit am lautesten. Kein Wunder, eben hat Italien 2:1 gegen Belgien gewonnen. Erschöpft sitzen wir draußen vor der Backstube. Trinken das Feierabendbier. Die Moral war gut die Woche, keine Durchhänger. Nicht selbstverständlich bei den langen Schichten, sechs Tage diese Woche. 2.30 Uhr. Wir verabschieden uns. Der Lehrling schwingt sich aufs Fahrrad. Nach der Lehre möchte er weg. In die Vereinigten Staaten. Ich rate ihm zu Australien. Wenn ich noch einmal könnte, würde ich dorthin gehen.Fahrt nach Hause. Ich liebe diese Stunde zwischen Nacht und Tag. Dieses Unentschiedene, Diffuse. Wenn die Dinge an einem dünnen Faden zu hängen scheinen. Kaum Verkehr unterwegs. Eine Zeile des wunderbaren Dichters aus dem Schwarzwald kommt in den Sinn, „die Balladentrance der nachtbefahrnen Strassen“ (José F.A. Oliver aus …