Dinkel-Franzbrötchen
Abend, sitzen vor der Backstube. Erzähle von meinem Urlaub. Franken, Altmühltal, Kloster Plankstetten. Das Zimmer gegenüber der Klosterbäckerei. Ab drei Uhr in der Früh kein Auge mehr zugetan. Eine Bäckerin nachts unter meinem Fenster und raucht. Und muss ihr Leben erzählen in das Handy. Morgens Frühstück unter Corona-Bedingungen. Trinke nur Milchkaffee und esse ein süßes Brötchen. Keine Butter. Die Frau hinter der Plexiglasscheibe kann es nicht glauben und ruft es laut in den Saal. Keine Butter aufs Brot. Die Woche noch ruhig in der Bäckerei. Aber gestern die ersten Säcke mit Zwiebeln. Wir hoffen noch auf ein paar warme Tage. Ist doch erst Ende August. Dann Herbst. Und stundenlang Zwiebeln schälen für die Kuchen. Erst die Kartoffeln, dann die Zwiebeln. Besser Handschuhe anziehen, damit die Finger nicht so riechen. Der nächste Morgen. Heute soll es mal wieder Franzbrötchen geben. Diese wunderbare Kombination aus Butter, Zucker und Zimt. Aber kein Weizenmehl mehr in der Mehlschublade. Also Dinkel nehmen. Eigentlich mögen Bäcker den Dinkel nicht, auch wenn alle so tun. Schwierig im Umgang. Anderes Eiweiß, Non-Konformist. Muss …