
Wir sind zwar keine rechten Jecken hier in Stuttgart, essen aber trotzdem gerne diese Bauernkrapfen. Am liebsten noch lauwarm und gefüllt mit Quitten- oder Apfelmus.
Dabei sind wir froh, dass wir selbst in der Mühlenbäckerei keine Berliner, Kreppel, Fasnachtsküchle oder Krapfen backen müssen. Früher sind wir da lange am Fettbackgerät gestanden und haben stundenlang die Berliner gedreht. Und der Teig kam – wahrscheinlich ist das heute noch in den meisten Backstuben so – als Fertigmischung aus der Tüte.
Dabei kann man so einen Krapfenteig gut selber machen. Wichtig ist nur, den Teig gut auszukneten. Nur so kann er später im heißen Öl gut aufgehen.
Vorteig
200g 150g 20g | Weizenmehl, Type 550 Milch, lauwarm Bio-Hefe |
Hefe in der Milch aufschlämmen und das Mehl unterkneten. Eine Stunde rasten lassen.
Der Hauptteig
der 300g 100-110g 60g 40g 2 5g etwas | Vorteig Weizenmehl, Type 550 Milch Butter Zucker Eigelb Salz Zitronenabrieb |
Aus allen Zutaten einen glatten Teig kneten. Den Teig richtig gut auskneten. Nimmt man am Schluss ein Stück vom Teig ab, sollte er sich mit den Fingern dünn auseinander ziehen lassen ohne gleich zu reißen. Diese in der Bäckerpraxis „Fenstertest“ genannte Methode zeigt an, ob ein Teig ausreichend lange geknetet ist.
Nach einer halben Stunde Teigruhe Stücke von 110g auswiegen und rund schleifen. Abgedeckt unter einem Tuch noch einmal eine halbe Stunde entspannen lassen.
Danach nimmt man einen Teigling nach dem anderen und drückt sie in der Mitte mit den Fingern flach. Dabei lässt man ringsum einen guten Rand stehen.
Die Teiglinge noch einmal entspannen lassen. Währenddessen das Sonnenblumenöl in einer Pfanne mit hohem Rand auf 170 bis 180°C erhitzen.
Vor dem Backen bringt man die Teiglinge noch einmal mit den Fingern in Form. Dabei zieht man den Boden dünn auseinander wie bei einer Pizza. Darauf achten, dass der Teig nicht reißt und der Rand stehen bleibt.






Backen der Krapfen
Die Krapfen werden mit der Oberseite zuerst in das heiße Fett gelegt. Schon nach zwei bis drei Minuten ist die eine Seite goldgelb gebacken. Den Krapfen vorsichtig umdrehen und die andere Seite backen. Darauf achten, sich nicht am heißen Fett zu verbrennen.
Den Krapfen herausnehmen, sobald beide Seiten gebacken sind. Das geht in dem heißém Öl recht schnell. Auf einem Küchenpapier abtropfen lassen und mit Kristallzucker bestreuen.
Die Krapfen leicht auskühlen lassen und mit Puderzucker abstauben. Nach Belieben einen Klecks Apfelgelee, Quittenmus, Sauerkirschen usw in die Mitte setzten oder pur essen. Schmecken am besten noch leicht warm.
ah, hier in bayern sind das „auszogne“. hier und da hab ich welche zum fasching, zur fasnet gebacken; jetzt aber schon einige jahre nicht mehr. vielleicht probiere ich demnächst deinen teig, lieber moritz … 😉👍
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„Ausgezogene“, das habe ich auch schon mal gehört. Das trifft es ja auch ganz gut. Schöne Grüße nach Bayern, liebe pega
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🙋🤗
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Wollte gerade das gleiche schreiben. Auch als Kirta- oder Kirchweihnudeln kenne ich sie. Und immer lecker…
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„Kirtanudeln“, das hab ich noch nie gehört. Schon interessant, was es da für mundartliche Unterschiede gibt. Schöne Grüße nach München. In den nächsten Tagen werd ich da zumindest durchfahren. Ist ja eine richtige Großstadt für uns.
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Kirtakommt von Kirchtag und bedeutet Kirchweih. Beim Durchfahren bitte winken!
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