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Laugenbrezeln

Die Fahrt zur Backstube nach Legau. Die dunklen Straßen, morgens um halb fünf. Kein Verkehr. Hinter Hofs, hinter Ausnang das offene Land. Die Kreisgrenze bei Greiters, das Bundesland Bayern. Hier sollen die Schneefahrzeuge umdrehen in der Nacht, die Räumfahrzeuge.

Noch ein kurzes Stück Wald. Dann hinunter nach Legau. Vorbei am Rathaus, dann abbiegen und ins Parkhaus. Um fünf die ersten Kollegen aus der Produktion. Ein kurzes Guten Morgen und hinüber ins neue Besucherzentrum, die Rapunzel-Welt.

Die Brezen – erste Versuche mit einer alten Getreidesorte

Später Backversuche mit dem „Allgäuer Land„. Eine alte Weizen-Sorte, in Vergessenheit geraten und über die Jahrzehnte ersetzt durch Sorten mit höherem Ertrag. Nun vereinzelt wieder angebaut, vermahlen in der Donath-Mühle in Bad Wörrishofen-Stockheim.

Ein schwieriger Teig

Aber die Brezen werden nichts. Das Mehl nimmt wenig Wasser auf. Der Teig weich, klebrig, das Ausrollen fällt schwer. Und im Ofen gehen die Brezen nicht auf, kein Ofentrieb.

Drei Versuche hintereinander. Es will nicht klappen. Wir bestellen einen Sack aktuelles Weizenmehl 550. Und siehe da – die Brezen gehen auf im Ofen. Es tut uns leid um das alte Mehl. Das Mehl schwach, da hast du als Bäcker keine Chance.

Für 30 Brezen

Der Vorteig

340g
200g
2g
Weizenmehl 550
Wasser
Bio-Hefe

Mehl und Wasser und Hefe zu einem stabilen Teig verkneten. Eine Stunde in der Küche stehen lassen. Dann über Nacht in den Kühlschrank stellen.

Der Teig

der
3060g
65g
90g
30g
170g
550g
1100g
Vorteig
Weizenmehl 550
Salz
Bio-Hefe
Backmalz
Butter
Vollmilch, kalt
Wasser, kalt

Einen recht festen und kühlen Teig kneten. Das Wasser dazu am besten am Vortag schon in den Kühlschrank stellen. Solange kneten, bis sich der Teig dünn auseinander ziehen lässt ohne zu reißen (Fenstertest). Falls nötig noch mehr Wasser in den Teig geben.

Die Brezeln machen

Nach dem Kneten 20 Minuten Teigruhe. Dann einteilen in dreißig gleich schwere Stücke von 90 bis 100 Gramm.

Nun werden die Teigstücke in die Länge gerollt. So um die 40 Zentimeter. Für die schwäbischen Brezeln lässt man dabei den Bauch bzw das Mittelstück des Teiglings dicker, rollt nur die Enden aus und formt dann die Breze.

Aufgehen lassen und absteifen

Sind die Brezen geschlungen, lässt man sie aufgehen und absteifen. Sie müssen eine richtige Lederhaut kriegen, damit die Lauge nicht eindringt in den rohen Teig. Dann noch einmal kühl stellen, damit sie fest werden und man sie anfassen kann beim Laugen.

Belaugen und backen

Anschließend in ein Laugenbad tauchen und backen. Schwäbische Brezen werden dabei am Bauch entlang eingeschnitten.

Backen bei 230°C für 12 bis 13 Minuten. Im Bäckerofen werden bei schwäbischen Brezeln der sogenannte Zug geöffnet. Die Luft strömt dabei aus dem Ofen und die Brezen bekommen einen Glanz. Bei bayerischen dagegen bleibt der Zug geschlossen. Sie sollen im besten Fall rustikal aufreißen und werden nicht geschnitten. Die letzten Minuten öffnet man noch kurz den Zug für einen besseren Glanz.

Ist die Lauge noch frisch, werden die Brezen gerne mal leicht fleckig. Das legt sich aber, je mehr man die Lauge benutzt.

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4 Kommentare

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  3. Avatar von Ulrich Florian
    Ulrich Florian sagt

    Hallo Herr Löser,
    in Ihrem Rezept der schwäbischen Laugenbrezeln haben Sie wesentlich zuviel Teig als für 30 Brezeln nötig sind, oder die Teigeinlage ist viiiel zu gering 😉
    Und: mit einem 40 cm Teigstrang von ca 100g wird das beim Schlingen eher ein Knoten, als eine Brezel und die Ärmchen dürften nur max. halb so dick sein. Eine der Besonderheiten der schwäbischen Brezel ist der Kontrast zwischen dem dicken, saftigen Bauch und den knusprigen Ärmchen. Das bekommt keine Maschine hin.
    Viele Grüße
    U. Florian

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